Kategorie: Klangmeditation

Klang und Schöpfung

Nach indischer Vorstellung schuf das Göttliche das Universum mit Hilfe von Klang – dem Urklang OM. Auch der Gott des Alten Testaments sandte akustische Wellen aus, als er Himmel und Erde, Tiere und den Menschen schuf: Er sprach – worauf sich das Gesprochene manifestierte. Klang ist also eine sehr mächtige und wirkungsvolle Energie.

Klang und Rhythmus

Klang beruht auf Schallwellen und Wellen sind rhythmisch. Rhythmus aber prägt sämtliche Manifestationen des Lebens: Atome und Moleküle vibrieren, die Wellen des Meeres steigen und sinken, der Mond nimmt zu und ab, das Meer flutet und ebbt, auf den Tag folgt die Nacht, Schlangen schlängeln hin und her und Vogelflügel schlagen auf und ab – und Pythagoras vernahm sogar die Bewegungen der Planeten auf ihren rhythmischen Umlaufbahnen als Klang (Sphärenmusik).

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Auch unser Körper unterliegt unzähligen Rhythmen: der Atem kommt und geht, das Herz pulsiert, der Blutdruck und die Körpertemperatur sinken und steigen,  Organe wechseln von Aktivität zu Ruhe und wieder zurück… usw.

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Ein solch rhythmischer Körper reagiert naturgemäss hochsensibel auf Klang. Klang bewegt und berührt uns zutiefst. Schallwellen jeder Art klingen durch unser Gewebe und wandern durch unsere Zellen wie der Herzschlag und der Atem. Sich harmonischen Klängen hinzugeben bedeutet, sich in Schwingung versetzen zu lassen, sich von den Wellen tragen und wiegen zu lassen, und letztlich in einen Zustand der Entspannung und der Erholung zu gelangen.

Klang und Stille

Klänge beruhigen nicht nur unseren Körper sondern auch unseren Geist. Schon die alten Inder sagten, dass Klang den unsteten Geist auf sich lenkt und ihn so bindet. Wenn mit der Zeit die Klänge verklingen, findet sich der Geist in der Stille wieder. Diese Stille gilt als eigentliches Ziel des Klangs: Die tiefe, grosse Stille, die vor der Schöpfung da war und die das Göttliche repräsentiert. Das Wesentliche am Klang ist also nicht der Klang an sich, sondern die anschliessende Stille.